Das Wasserkraftwerk Kräwinklerbrücke |
Strom im Lenneper Südkreis | Energie aus der Filzfabrik |
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Film über das WKW Kräwinkler Brücke |
Vor 1900 |
150 m oberhalb der Kräwinkler Wupperbrücke spannte sich ein
Stauwehr quer durch die Wupper und durch einen 3 m breiten Obergraben
floß das Wasser zur Tuchfabrik von Johann Wilhelm Lausberg. |
Ein neidischer Blick |
1898 schaute Julius Lausberg nach Schlenke und überlegte, seine eigene
Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung zu verwenden. |
Die Wasserbauten | Während der Obergraben auf 10 m verbreitert wurde, gruben andere Bauarbeiter den Untergraben und das Wupperbett 80 cm tiefer. Mitte 1899 ist mit dem Betonieren der Einlaufbauwerke und dem Bau der elektrischen Zentrale begonnen worden. Das Rohgefälle betrug jetzt 5,59 m. |
Vierfach- Francisturbinen | Zwei von der Mühlenbauanstalt G. Luther AG in Darmstadt hergestellte Vierfachfrancisturbinen verwandelten die geballte Kraft der Wupper in Drehbewegung. Wenn durch jede Turbine 4,45 m³/sec Wasser strömte, waren es 250 PS bei 150 Touren. |
Die Generatoren |
Über elastische Lederbandkupplungen waren die vierzigpoligen Läufer der
Drehstrom-Synchrongeneratoren mit den Turbinenwellen verbunden.
Diese Kupplungen glichen geringes Höhen- und Seitenspiel zwischen Antrieb
und Generator aus und fingen Belastungstöße auf. |
Wassermangel |
De Turbinen des Kraftwerkes wurden von der launischen Wupper gespeist
und die Talsperren am Oberlauf des Flusses reichten auch hier nicht
aus, um sein Wasserdargebot zu stabilisieren. |
Die Dampfreserve |
Der Ausweg damals war die Dampfmaschine. |
Strom im Lenneper Südkreis |
Das Wasserkraftwerk Kräwinklerbrücke | Energie aus der Filzfabrik |
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Die Gesellschaft |
Die "Electrizitätswerk Kräwinklerbrücke Aktiengesellschaft" verfügte über
ein Grundkapital von 600000,- Mk. in 600 Aktien von je 1000,- Mk. |
Finanzielle Unstimmigkeiten |
Wie sich jedoch herausstellte, hatte Lausberg die anderen Aktionäre
mit vollkommen falschen finanziellen Werten seiner Wasserkraftanlage
geködert. |
1900 | Die Finanzen waren zwar noch nicht ganz geregelt, aber schon Ende Oktober des Jahres ging das Werk ans Netz. Zur gleich Zeit, wie an der Kraftanlage gebaut wurde, entstand in kleinem Rahmen das primäre Leitungsnetz |
Trafohäuschen |
Folgende Trafostationen 3 × 5700 Volt zu 3 × 110 Volt sollten entstehen : |
Bandstühle | Am 10. März 1902 sind in Dreibäumen, Buchholzen (bei der Rattenburg), Habenichts und Eipringhausen 152 Glühlampen und 10 Motoren mit zusammen 6,75 PS angeschlossen gewesen. Diese Motoren dienten fast ausschließlich den Bandwirkern in Eipringhausen zum Antrieb ihrer Bandstühle. |
Die zweite Dampfmaschine | Auf einer Sitzung des Aufsichtsrates der AG im Geschäftsjahr 1904 beschloß dieser, für 30000,- Mark eine weitere 230 PS starke Schiffsdampfmaschine bei der Mönchengladbacher Firma zu bestellen. Sie konnte wahlweise einen Wasserkraftgenerator antreiben. |
Ende 1911 |
Erwarb das RWE Essen die Mehrheit aller Kräwinklerbrücker
Aktien, und ließ als Allererstes die unwirtschaftlichen Dampfanlagen
aus dem Kraftwerk entfernen. |
Unter der Wuppertalsperre | Beide Weltkriege haben dem alten Kraftwerk keinerlei Schäden hinzugefügt, erst in unserer Zeit blieb es dem Wupperverband überlassen, zwischen 1965 und 1975 alle Gebäude in Kräwinklerbrücke abzubrechen und 1987 das Tal mit dem Wasser der Wuppertalsperre zu füllen. |
Energie aus der Filzfabrik |
Das Wasserkraftwerk Kräwinklerbrücke | Strom im Lenneper Südkreis |
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Die Filzfabrik |
Die Wasserkraft der Filzfabrik in Hammersteinsoege war nicht sehr alt. |
Der Traum |
Nur so aus einer Bierlaune heraus entstand der Entwurf zu einem Wasserkraftwerk,
welches an der Wupper einzigartig gewesen wäre. |
Das Superkraftwerk |
Das Druckwasser sollte durch einen unter zwei Bergen her getriebenen
Stollen von der geplanten Hammersteintalsperre zur Mündung des Feldbachs in die
Wupper (Felbecker Hammer) gelangen. |
1917 |
Jetzt wurden die Bergischen Licht & Kraftwerke trotz des 1. Weltkrieges auf
die meistens stillstehende Fabrik mit dem Wupperstollen aufmerksam. |
Nur ein Generator | Der von der Francisturbine angetriebene Drehstromgenerator drehte sich 176 mal in der Minute und erzeugte Drehstrom mit einer Leistung von 140 kW bei 5000 V. Der Strom floß über eine Freileitung nach Kräwinklerbrücke und speiste über die dortigen Transformatoren ins 10 kV - Netz der BLK. |
Keine Reparatur | Die Turbine war falsch eingebaut und es war noch nicht einmal Geld für den richtigen Einbau da. Nach Auskunft eines RWE- Maschinisten erzeugte der letzte Generator in Hammerstein deshalb nur noch 100 kW |
Keine Beaufsichtigung |
In Hammersteinsoege übernahm eine automatische Stauhöhenregulierung
die Einstellung der Drehschaufeln an der Turbine und machte eine
ständige Beaufsichtigung der Anlage unnötig. | Das Ende | Durch den Stillstand von Kräwinklerbrücke um 1972 fiel die Fernsteuerung von dort aus und das bedeutete das Ende des Stromes aus der Wasserkraft am Wupperstollen. |
© |
Peter Dominick 2005 |