Aquapower von der Wupper |
Dahlerau half Schlenke | Kohleverstromung in der Düstergasse | Energie für den Norden des Kreises |
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Fernübertragung |
In Frankfurt ist schon 1891 auf einer Ausstellung demonstriert worden, wie man Drehstrom über
weite Entfernungen wirtschaftlich transportieren kann. |
Vorbereitungen |
Die Wasserrechte in Dahlerau und wupperabwärts bis zur Oederschlenke
waren schon seit langem im Besitz der Fa. Johann Wülfing & Sohn. |
Die Wasserbauten |
Ein 50 m breites Stauklappenwehr staute die Wupper zwischen Schlenke
und Dahlerau bis zu einer Höhe von 201,5 m über NN auf. |
Die elektrische Ausrüstung | Für jede dieser Turbinen lieferte die Elektrizitätgesellschaft vormals Schuckert & Co. einen 195 kW starken Drehstromsynchrongenerator, der bei 100 UpM eine Spannung von 5000 V abgab. |
1899 |
Anfang November war es soweit, vom Krafthaus wurde die Hochspannung
durch eine über den Obergrabendamm geführte Freileitung nach Dahlerau
übertragen. Weitere Hochspannungsleitungen führten nach Beyenburg und
Oberdahl zu den einzelnen Transformatorenstationen. |
Gleichstrom für die Altstadt |
Um diese Zeit ist die kleine Gleichstromzentrale in Lennep an der Ecke
Kölnerstraße/Wupperstraße zu einer Umformerstation umgebaut worden. |
Im 1. Weltkrieg | Unter der Regie der Bergischen Licht und Kraftwerke (BLK) erzeugte das Wasserkraftwerk von 1916 bis 1918 fast vier Millionen Kilowattstunden an elektrischem Strom. |
1930 |
Kam das Aus für Schlenke und die BLK ließen das erste Kraftwerk im
Kreise Lennep verfallen. |
1970 |
Um 1970 ist Schlenke abgerissen worden und den 900 m langen Obergraben
hat ein Sportfischerverein in einzelne Bassins abgeteilt und zieht darin
seine Fische groß. |
Dahlerau half Schlenke |
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Seit 1816 | Existiert die Tuchfabrik von Johann Wülfing & Sohn an Wupper. |
vor 1900 |
Entstanden die ersten Gedanken zur öffentlichen Stromversorgung 1899
in den Chefetagen dieser Firma. |
Die Talsperren | Die am Oberlauf entstandenen Talsperren im Bever- und Lingesertal lieferten nur tagsüber genügend Wasser. Abends speicherten sie das Wasser auf, so daß in Schlenke die Turbinen ausfielen und in Lennep das Licht ausging. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, daß die beiden Sperren viel zu klein waren, um eine genügende Wassermenge der Wupper über einen ganzen, trockenen Sommer zu garantieren. |
Abhilfe | Einen Ausweg aus dieser Energiemisere boten nur die dampfbetriebenen Maschinen in der Dahlerauer Tuchfabrik. |
1901 |
Vier geflochtene Hanfseile übertrugen die
Kraft einer 400 PS Dampfmaschine zu einem Drehstromgenerator.
In Lennep ging abends das Licht wieder an.
Der Generator wurde von der "Elektrizitätsgesellschaft vormals Schuckert
& Co." geliefert und leistete 140 Kilowatt bei 5000 Volt Drehstrom.
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Die Schiffs- dampfmaschine |
Der Stromverbrauch stieg rasant an und kurze Zeit später mußte eine weitere
300 PS Dampfmaschine mit Generator aufgestellt werden.
Das Aggregat leistete 200 Kilowatt bei 5000 Volt Drehstromund drehte 150 Umdrehungen in der Minute |
heute |
Sämtliche Maschinen aus der Frühzeit der Lenneper Stromversorgung sind
verschwunden. |
Kohleverstromung in der Düstergasse |
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Turm Haas | Vor den Toren Lenneps stand an der Ecke Schwelmer-/ Hackenberger Straße ein Trafohäuschen und übernahm den im Wuppertal erzeugten Strom. Selbstverständlich hatte das eigentliche Drehstromnetz in Lennep keine 5 kV, sondern die von der Wupper gelieferte Spannung wurde von einem Trafo im "Turm Haas" an der Kreuzung Schwelmer Straße / Hackenberger Straße auf ein erträgliches Maß (3 x 110 Volt) heruntergesetzt. |
Immer noch Gleichstrom |
Die alte Akkumulatorenbatterie in der Zentrale "Kölner Straße" wurde
um die Jahrhundertwende durch eine größere ersetzt, die bei dreistündiger
Entladung ein Speichervermögen von 574 Ah = 574 Amperèstunden hatte. |
1905 |
Ist der Stromverbrauch immer weiter angegestiegen und
die Generatoren in Dahlerau und Schlenke waren zu 120 % ausgelastet. |
1906 |
Das Hauptaggregat war eine von MAN gelieferte liegende Tandemverbund-
Dampfmaschine mit einer Leistung von maximal 700 PS bei 125 Umläufen
in der Minute. Der als Schwungrad ausgeführte 300 kW starke Drehstromgenerator
unterstützte Dahlerau und Schlenke. |
Kohle- verstromung |
Für die beide Dampfmaschinen stellte die MAN-AG zwei Zweiflammrohrkessel
mit Dampfüberhitzern in das Kesselhaus neben der elektrischen Zentrale. |
1908 |
Reichte der Strom wieder nicht mehr aus. |
Energie für den Norden des Kreises |
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JWS-E-Werke GmbH | Die Firma Johann Wülfing & Sohn Abt. Elektrizitätswerke GmbH war als erster großer Stromlieferant in Lennep für den Norden des Kreises zuständig. |
Das Primäre Leitungsnetz |
Das primäre 5 kV-Leitungsnetz umfaßte die Ortschaften Ober- und Niederdahl,
Spiekerlinde, Garschagen, Lüttringhausen usw. Im Norden reichte es bis
Beyenburg, im Osten bis Remlingrade. |
Trafohäuschen |
In den Außenbezirken schossen die Trafohäuschen oder Masttransformatoren
für Drehstrom wie Pilze aus der Erde. |
Sondertarife |
Das Elektrizitätswerk mußte eine Abgabe von 3 % für Großabnehmer und
2 % für Kleinabnehmer an die Gemeinde überweisen. Städtische Abnehmer selber, wie z.B. Krankenhaus, Badeanstalt, Pumpstation u.s.w. bildeten eine Ausnahme von dieser Regel. Die Stadt hatte es besser.
Für die Pumpstation wurde ein Extratarif ausgehandelt. |
Normalpreise |
Die privaten Stromkunden konnten solche Konditionen nicht erwarten.
Sie mußten 20 Pfg. für eine Kilowattstunde Kraftstrom und 60 Pfg. pro kWh
Lichtstrom bezahlen. | 1911 |
Waren die drei Kraftwerke nicht mehr in der Lage, den rasend ansteigenden
Strombedarf zu decken. Wülfing schloß am 13. April des Jahres mit dem
RWE ein Vertrag über Stromlieferung von ab. |
Das Ende der privaten Strom- erzeugung |
Es kam jedoch ganz anders. Fritz Hardt und den anderen Oberen auf der
Chefetage von Johann Wülfing & Sohn wird um diese Zeit der Gedanke
gekommen sein, daß das eigentliche Ziel der Firma die Tuchherstellung
ist und so verkauften sie die Kraftwerke Lennep und Schlenke, samt dem
gesamten Netz an das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk. |
© |
Peter Dominick 2005 |