Der Zusammenschluß |
220/380 Volt Drehstrom | Strom aus der Steckdose |
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Feindliche Übernahme |
Wie schon im Kapitel über Kräwinklerbrücke angeführt, übernahm das RWE
mit der Aktienmehrheit der E - Werk Kräwinklerbrücke AG die
Stromversorgung des südlichen Landkreises. |
Die Gründung |
Aus finanzpolitischen Gründen übernahm die Aktiengesellschaft
aus Kräwinklerbrücke im März 1912 zuerst einmal für knapp über
2000000,- Mark das gesamte Inventar der Firma Johann Wülfing & Sohn
E - Werke GmbH. |
Strom in Wermelskirchen | Das RWE als Muttergesellschaft übertrug den BLK die Betriebsführung des ebenfalls übernommenen Elektrizitätswerkes Wermelskirchen. |
Der technische Zusammenschluß |
Vom Wasserkraftwerk Kräwinklerbrücke und vom Dampfkraftwerk in der
Düstergasse am Bahnhof sind 1911/1912 zum Schalthäuschen an der
Trecknase 10 kV - Kabel gezogen worden. |
Strom satt |
Die BLK hatten vom ewigen Strommangel die Nase voll. |
Die Spannung wird immer höher | 1914 ist von der "Vorgebirgscentrale" bei Hürth - dem späteren Goldenbergwerk - ein 110 kV - Kabel nach Düsseldorf - Reisholz gezogen worden. |
Das Ende des Energiehungers |
Noch im ersten Weltkrieg plante das RWE die Weiterführung dieses
Kabels nach Wuppertal - Ronsdorf. |
220/380 Volt Drehstrom |
Der Zusammenschluß | Strom aus der Steckdose |
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Stromein- schränkungen |
Im ersten Weltkrieg sprach der Reichskommissar für die Kohlenverteilung
- Dr. Ing. Dettmar - wegen des Steinkohlenmangels Stromverbrauchsbeschränkungen
für den Landkreis aus. | schon 1918 | Versuchten die BLK die Wermelskirchener zur Benutzung von Drehstrom an Stelle von Gleichstrom zu bewegen. |
Seltsame Praxis |
Die Bergischen Licht & Kraftwerke setzten damals folgende - etwas
seltsame Tarife fest : |
Inflation |
Durch die hohen Kohlenpreise und die Inflation in den zwanziger Jahren
stiegen die Stromkosten enorm. |
Am 12. Mai 1921 |
Waren am BLK - Netz folgende Kleinverbraucher
angeschlossen. |
Ende 1921 | Begann die Umstellung des Dreileiter - Gleichstromnetzes und des 3 × 110 V bzw. 3 × 220 V Drehstromnetzes ohne Null - Leiter auf das heutige 220/380 V Drehstromnetz mit Null - Leiter in großem Umfang. |
Neue Birnen |
Zwar zeigten sich die BLK kulant und erklärten sich auch bereit,
neue 110V - Glühlampen kostenlos gegen 220 Volt - Lampen auszutauschen. |
Motorentausch |
Andere Firmen, wie zum Beispiel das "Bergische Elektromotorenwerk" in
Kräwinklerbrücke profitierten auf andere Art und Weise vom neuen
220/380 Volt Netz. |
eigenartige Spannungs- verhältnisse |
Bei den Umbauarbeiten trat zu Tage, daß viele alte Hausinstallationen
Erdschluß hatten, was wiederum zu ganz eigenartigen Spannungsverhältnissen
führte. |
Der Schiedsspuch |
Ein Schiedsgericht bestimmte: |
Strom aus der Steckdose |
Der Zusammenschluß | 220/380 Volt Drehstrom |
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1930 |
Die Umstellung der alten Netzformen auf das heute übliche 380/220 V -
System war Ende der zwanziger Jahre praktisch abgeschlossen. |
Alles verkabelt |
Strom war jetzt in Hülle und Fülle vorhanden. |
Nur noch Strom für die Straßenbahn |
Die Maschinenanlagen in der Düstergasse verschwanden und das Dampfkraftwerk
diente nur noch als Transformatorenstation der BLK. |
Noch war alles sicher |
Im 2. Weltkrieg waren die Umspann- und Verteilungsstation zwar besonders durch
feindliche Bomber gefährdet, aber den Bergischen Licht- & Kraftwerken
gelang es jedoch, durch Umgehungsleitungen die Stromversorgung relativ
sicher zu machen. |
Fliegerangriffe | Ständige Fliegerangriffe zwangen die BLK, ihre Verwaltungsstelle in der gefährlichen Nähe des Lenneper Bahnhofs zu räumen. Die Akten wurden nach Lüttringhausen gebracht, die kaufmännischen und technischen Büros in verschiedene Gaststätten evakuiert. |
Kurz vor dem Ende | Als wollte sich die Wirtschaft in Deutschland noch einmal aufbäumen, betrug Ende 1944 der Stromabsatz in unserer Gegend 265 Millionen kWh bei einer Spitzenleistung von 70 MW = 70000 kW. |
1945 | Nach dem Einmarsch der Alliierten war die gesamte Versorgung zusammengebrochen. Schon drei Tage später gelang es jedoch, die kleinen Wasserkraftwerke und die Turbinenanlagen einiger Betriebe zu Stromerzeugung für Lennep und die weitere Umgebung heranzuziehen. |
1955 |
1955 gab es in Lennep bereits 28 Trafostationen. |
1983 | 1983 rückte ein Abbruchunternehmen an und entfernte sämtliche alten Gebäude im Gebiet der alten Dampfzentrale. In den Jahren 1984 - 1986 entstand gegenüber dem Bahnhof ein neues Verwaltungsgebäude, in dem das RWE die Stromangelegenheiten der Lenneper und der Umgebung regelt. |
1993 |
übernahmen die Stadtwerke Remscheid das gesamte
Versorgungsgebiet des RWE's in Lennep und Lüttringhausen. |
Grüner, gelber und blauer Strom |
Andere Netze in Deutschland werden "nur" noch von wenigen - allerdings sehr
großen Energiekonzernen verwaltet. Die Struktur dieser Konzerne ist
nicht mehr mit der "Johann Wülfing & Sohn Elektricitätswerke GmbH" oder
der "Elektricitätswerk Kräwinklerbrücke AG" zu vergleichen. |
© |
Peter Dominick 2005 |
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