Die Schnabelsmühle |
Komplett-Geschichte der Schnabelsmühle |
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1189 | In einer Urkunde wird die "molendium quod prope castrum huckingissuage" ( Mühle in der Nähe der Burg Hückeswagen) erwähnt. Diese Mühle war eine Cameral=Bann=Mühle (CBM), in der die umliegenden Bauern ihr Korn mahlen lassen mußten. | 1507 | Johann von der Hoen pachtete die CBM für 12 Jahre und mußte 60 Malter Getreide und Hopfen jährlich bezahlen. Zusätzlich war noch ein Pachtzins von 18 Quart Butter, 278 Malter Kleie und 4 Ferkel, aber fett, zu entrichten. | 1800 | Das Wehr der CBM lag in einer Wupperschleife, dem sogenannten "Kiek-Öm". Ob dieser Name daher kommt, daß die Wupper hier öm die Ecke kiekt = (kommt) oder daß man sich hier noch einmal öm kieken = (umdrehen) und nach Hückeswagen schauen kann, weiß niemand mehr. |
20.4.1822 | Für 4500 Reichsthaler kaufte der Elberfelder Bürgermeister Rütger Brüning die CBM vom preußischem Staat. Die Gebrüder Schnabel legten 5 Jahre später noch einmal fast 900 Rthlr. drauf und übernahmen das verfallene Bauwerk. Seit dieser Zeit führte die CBM den Namen "Schnabelsmühle". |
1834 | stellten die Schnabels eine der ersten Dampfmaschinen der Wupper in ihre Textilfabrik. 12 Jahre später trat eine Turbine an die Stelle des Wasserrades. |
1844 | erhielt die Firma Schnabel für ihre hervorragenden Textilerzeugnisse auf einer Gewerbeausstellung die Silbermedaille. |
1852 | fanden 150 Menschen in der Schnabelsmühle Arbeit und Lohn |
1864 | Die älteste Ansicht der Fabrik zeigt mehrere Produktionsgebäude, ein Maschinenhaus mit Dampfschornstein und den Gasometer einer Gasanstalt. |
1907 | Die Gebrüder Schnabel veräußerten die Tuchfabrik an ihre Vettern C.& F. Schnabel. |
um 1920 | Auf Anordnung der Nationalsozialisten ruhte die Produktion in der Schnabelsmühle. |
1952 | Die Firmenchefs Eugen & Franz Schnabel ließen als letzte große Investition für die Kettschärerei, Weberei, Rauherei und Walke eine neue Wasserturbine einbauen. |
1970 | sind in der Schnabelsmühle die letzten Tuche gewebt worden. |
1973 | kamen die Planierraupen des Wupperverbandes und rissen fast alle Gebäude der alten Fabrik ein. |
1976 | Die Wuppervorsperre wurde eingeweiht. |
bis 1987 | Ein Autofriedhof "verschönerte" in den letzten Gebäuden das Ufer der Wuppervorsperre. |
ab 1990 | Auf dem Gelände zwischen der alten Schnabelsmühle und dem "Kiek-Öm" entsteht ein Wohngebiet. |
1998 | Franz Schnabel besitzt zusammen mit seiner Schwester eine neue Wattefabrik neben dem Gruppenklärwerk Hückeswagen. |
2000 | Die Wattefabrik von C.& F. Schnabel hört auf zu produzieren. |
© |
Peter Dominick 2004 |