Der Schwelmer Teich

Der Lüttringhauser Teich Der Pörtzches Teich Der Schürmannsteich Andere Gewässer
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im Mittelalter

Die Brandteiche westlich und nördlich der Lenneper Altstadt gehörten zu der Stadtbefestigung. Diese Befestigungsanlagen bestanden aus einer Mauer und einem Wassergraben, die um die Stadt verliefen.

1816

Die älteste Nachricht über dieses Gewässer stammt aus dem Jahre 1816. Der Geometer Engelbert Händeler zeichnete den Plan einer Wasserleitung, die vom Schwelmer Teich durch die Vicariegasse (Hardtstraße) verlief.

um 1825

Der Schwelmer Teich befand (befindet) sich am Thüringsberg unter dem Röntgendenkmal. Er wurde damals ausgemauert. Damit keine Kinder, alte Leute, Hunde u.s.w. ins Wasser fielen, umgab ein Zaun das Gewässer. Es besaß keine eigenen Quellen, sondern bekam sein Wasser aus dem Lüttringhauser Teich.

Ein Hydrant

Der Brandteich am Schwelmer Tor speiste über ein 3 Zoll ( 7,8 cm ) dickes Rohr 1852 den ältesten Lenneper Hydrant. Die Feuer-Versicherungs-Societät Colonia gab einen Zuschuß von 250 Reichsthaler zu dem Hydrant. Ob der Schlamm aus dem Teich überhaupt den Hydrant und die Feuerlöschspritze passierte, ist fraglich. Aber das erkannten die Verantwortlichen schon früher. Darum waren schon 1839 laut Brandordnung Ledereimer für jeden Haushalt vorgeschrieben. Weiter bestimmte diese Verordnung, daß jedes Vierteljahr die Feuerspritzen und die Wasserzubringer an den Teichen geprüft werden mußten.
Der Hydrant existiert noch heute in der Mauer gegenüber dem Röntgenmuseum hinter einer Holztür.

April 1882

Schlagzeilen machte dieses Reservoir, als eine Abordnung im April 1882 die Löschteiche unter die Lupe nahm. Die Kommission bemängelte am Schwelmer "Tümpel" den "fettigen Schlamm und seine üble Ausdünstungen". Der Brandrat Albert Schmidt stellte fest, daß Spülwasser das Gewässer verunreinigt und daß dieses Spülwasser "gefälligst in einen anderen Canal geleithet werden soll"

1990

Der überwölbte Teich liegt unter der Bushaltestelle "Thüringsberg". Bei Bauarbeiten am Thüringsberg im Frühjahr 1990 wunderten sich die Leute, die auf den Bus warteten, über ein uraltes Ziegelsteingemäuer. Es war das Gewölbe des Schwelmer Teiches, von oben sehen.

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Peter Dominick 2004

Der Lüttringhauser Teich

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im Mittelalter

Die Brandteiche westlich und nördlich der Lenneper Altstadt gehörten zu der Stadtbefestigung. Diese Befestigungsanlagen bestanden aus einer Mauer und einem Wassergraben, die um die Stadt verliefen.

1826

Auch diesen Teich gibt es noch unter dem Thüringsberg. Der Lüttringhauser Teich war früher der größte der Brandteiche. 1826 war er über 80 m lang, fast 16 m breit und 3 ½ m tief. Hauptsächlich bekam er sein Wasser über den nördlichen Quellbach der Lennepe aus dem Engelsteich. Auch er erhielt 1825 Futtermauern und versorgt den Schwelmer Teich durch einen geschlossenen Bruchsteinkanal mit Wasser.

1846

Die Verkleinerung und Überwölbung des Teiches sollte 1315 Reichsthaler kosten. Nach dem die Königliche Regierung nichts beisteuerte, stellte Johann Engelbert Hardt der Stadt 400 Reichsthaler zinslos zur Verfügung. Er machte jedoch zur Bedingung, daß der Teich selber und der Platz bis zur Schwelmer Straße nicht überbaut werden darf. Sollte die Stadt die Bedingung nicht erfüllen, so würden die 400 Reichsthaler doch noch fällig. Hardts Nachbarn boten sich an, den Rest der Summe zinslos bis zum 31.12.1847 der Stadt als Darlehen zu geben.

1986

Damals betraten Mitarbeiter des Remscheider Tiefbauamtes den Schwelmer- und den Lüttringhauser Teich. Es stellte sich bei einer Vermessung heraus, daß beide Teiche etwa gleich groß sind ( ca. 13 x 5 m ). In den Zeitungen stand seinerzeit, daß beide Gewässer der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Aber nach einer gründlichen Reinigung sind beide Wassersammler wieder ordnungsgemäß verschlossen worden.
Zusätzlich wurden diese Zeugen aus Lenneps Festungszeit in die Denkmalliste aufgenommen.

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Peter Dominick 2004

Der Pörtzches Teich

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Im Mittelalter

Die Brandteiche westlich und nördlich der Lenneper Altstadt gehörten zu der Stadtbefestigung. Diese Befestigungsanlagen bestanden aus einer Mauer und einem Wassergraben, die um die Stadt verliefen.

1807

Der Pörtzsches Teich, auch Walthers oder Hardtsteich genannt befand sich an der Ecke Sackgasse/ Poststraße und sollte nach den Wünschen des Stadtrats schon 1807 an die Witwe Hölterhoff verpachtet werden. Eigentlich erlaubte der Rat die Zuschüttung des Teiches. Vermutlich ist aber aus der Pacht nichts geworden, denn in dem Lagerbuch von 1825 steht, daß der Teich neu ausgemauert wurde. Selbstverständlich waren ein Zaun und eine hölzerne Treppe damals vorhanden.

1850

Der Pörtzsches Teich wurde von der westlichen Lennepequelle durch einen Kanal gespeist und war nie richtig wasserdicht. Das überschüssige Wasser sollte durch einen weiteren Kanal in den Schürmanns Teich am Kölner Tor fließen. Auch wurde ein Brunnen am Markt (großer Kump) aus dem Pörtzsches Teich versorgt. Außerdem gelangte bei starken Regenfällen das Wasser immer wieder bei Dietrich Münster im Keller. Sein Haus befand sich östlich des Teiches an der Wallstraße.

1857

Münster schrieb im Juli 1857 einen Brief an den Bürgermeister Trip und beschwerte sich: "Durch dieses Wassertreiben ist die Hausmauer ¾ Fuß gesunken und vom Kellergewölbe abgerissen, welches mit jedem Jahre schlimmer wird und das Gewölbe einzustürzen droht und ich dadurch in eine schlimme Lage versetzt werde, in dem es nicht in meinen Mitteln steht, dasselbe wieder herstellen zu lassen."
Eine Lehmschicht zwischen dem Teich und dem Haus sollte Abhilfe schaffen, doch die wurde durch den Wasserdruck sofort weggespült. Auf seine Kosten und mit Genehmigung der städtischen Baukommission mauerte Dietrich Münster den Zuflußkanal zu, so daß das Wasser direkt in den Schürmannsteich floß

1875

Das Mauerwerk des Teiches wurde 1875 noch einmal repariert und noch später kam die Überwölbung. Vermutlich ist der Pörtzsches Teich noch im vorigen Jahrhundert zugeschüttet worden.

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Peter Dominick 2004

Der Schürmannsteich am Kölner Tor

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Im Mittelalter

Die Brandteiche westlich und nördlich der Lenneper Altstadt gehörten zu der Stadtbefestigung. Diese Befestigungsanlagen bestanden aus einer Mauer und einem Wassergraben, die um die Stadt verliefen.

vor 1823

In alten Lagerbüchern steht zwar, daß die Stadt Lennep diesen Löschteich 1823 an die Kaufleute Peter Schürmann & Schröder verkaufte, aber gemäß alter Akten gehörte der Teich schon vorher den Tuchfabrikanten.

1817

Der Landrat Heÿdweiller forderte den Lenneper Bürgermeister auf, zu kontrollieren, ob die "Kaufleuthe Peter Schürmann & Schröder die Sicherheit des Publicums gefährden", weil sie ihren Teich am Kölner Tor nicht "gehörig umzäunen". Der Bürgermeister Hasselkuß schrieb zurück, daß zwar ein Zaun um den Teich sei, "aber eine gänzliche Sicherheit des Publicums nicht erreicht ist". Gleichzeitig gab er an, daß die Fabrikanten das Gewässer verkleinern wollen.

1835

Peter Schürmann schlug 18 Jahre später dem Bürgermeister Wille vor, den Teich zu übermauern und mit einem Abflußrohr zu versehen. Im Falle eines Brandes hätte die Feuerwehr eine "Sprütze" an das Rohr schrauben können, um Wasser aus dem Teich zu entnehmen.

vor 1882

Irgendwann in der zweiten Hälfte des vorletzten Jahrhunderts übernahm der Kaufmann Gustav Keller den Teich, um ihn 1882 wieder an die Stadt zu verkaufen. Um diese Zeit war das unterirdische Gewässer so stark verschlammt, daß das Rohr zur Entnahme von Löschwasser immer wieder verstopfte. Albert Schmidt kam als Brandrat auf die glorreiche Idee, mit einem schwimmenden Saugkorb nur sauberes Oberflächenwasser zu benutzen.
Seit dem II Weltkrieg gibt es anstelle des Teiches unter dem Bismarckplatz einen Luftschutzbunker.

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Peter Dominick 2004

Andere Gewässer

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Der letzte Erdfang

Es gab noch etliche Teiche im Stadtgebiet, wie den Schlammteich unter dem Fundament der alten Badeanstalt in der Wallstraße (heute Jugendzentrum). Er wird der letzte Erdfang gewesen sein und hielt sich bis zur Anlage der Kanalisation.

1807

Einer anderer Teich - der Pastorats- oder Jahnsteich - sollte schon 1807 verpachtet werden. Die sogenannten "Pfachtliebhaberen" hießen Peter Wülfing und Peter Toulflieg. Sie sollten den Teich für zwei Reichsthaler auf 20 Jahre pachten und "durften" natürlich alle Reparaturen oder Reinigungen auf eigene Kosten durchführen lassen. Es ist aus den Protokollen der damaligen Stadtratssitzungen allerdings nicht zu entnehmen, ob einer der beiden seine Pacht wirklich angetreten hat.
Später ist der Teich an die Kirchengemeinde verkauft worden, aber alle Unterhaltsverpflichtungen blieben bei der Stadt Lennep.

1820

Auf einem alten Stadtplan ist zu erkennen, daß sich zwischen der Elberfelder Straße (heute Lüttringhauser Straße) und dem Weg auf die Knusthöhe noch ein Teich ausdehnte. Außer dem Stadtplan gibt es über dieses Gewässer bisher keinerlei Unterlagen.

Um 1846

Wo heute die Wiesenstraße oberhalb des Türingsberg verläuft, besaß der Kaufmann und Tuchfabrikant Daniel Engels einen Teich.
Erwähnung fand dieser "Engelsteich", als der Lüttringhauser Teich verkleinert werden sollte. Damals sagte Daniel Engels zu, daß er den Zufuß aus seinem Gewässer in den Lüttringhauser Löschteich immer in Ordnung halten wird. Falls wirklich einmal ein Brand ausbrechen sollte, könnte die Feuerwehr jedenfalls genug Löschwasser entnehmen.

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Peter Dominick 2004