Der Lennepebach |
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vor langer Zeit | Kluge Heimatforscher fanden heraus, daß der Name Lennepebach aus dem althochdeutschen "lenn" für an der Berglehne neigen oder anlehnen und "ep" für Wasser kommt. Demnach wäre die Lennepe ein an einem geneigten Berg hinabfließendes Wasser |
um 1150 | In der Quellmulde des Lennepebach siedelten sich damals Menschen an. Sie gaben der Siedlung den Namen des Baches - Lennep |
um 1740 | Der Leiter der Lenneper Lateinschule Daniel Christian Franke [ 1720 - 1749 ] hinterließ folgende Information: " Vor allem, woher führt der Name Lennep seinen Ursprung ? So wird gefragt, und die Antwort lautet: Von einem Flüßchen, daß in der Stadt am sogenannten "Schellenberg" entspringt, dieses ist, solange es durch die Stadt fließt, klein, schlammig und namenlos und führt seine Wasser schleppend dahin, sobald es aber sich außerhalb des Weichbildes der Stadt, zu rechten des sogenannten Wassertores ergießt und die darunter liegenden Wiesen bewässert, trägt es den Namen "Lennepe"......." |
Der westliche Zufluß |
Die Lennepe besaß zwei Zuflüsse. |
Der nördliche Zufluß | Die beiden Quellen des nördlichen Zuflusses waren oberhalb des Thüringsbergs zwischen Schillerstraße, Wiesenstraße und Bermesgasse zu finden. Er floß von dort aus durch den Engelsteich in den heute überdeckten Lüttringhauser Teich. Der Überlauf des Lüttringhauser Teiches führte zum Teich im Pastoratsgarten und von dort aus durch die Bachstraße zum westlichen Zufluß des Lennepebaches. |
Der weitere Weg durch die Stadt | Beide Quellbäche vereinigten sich vor der Mühlenstraße und flossen in einen Tümpel hinter der alten Badeanstalt in der Wallstraße. Dort lag der sogenannte Springel, wo auch eine kleine Quelle sprudelte. |
vor 1800 | Schon weit vor dem 19. Jahrhundert entnahmen die Bürger das Trinkwasser aus privaten und öffentlichen Brunnen. Der Bach ist nur noch als Vorfluter zur Abwasserentsorgung der Stadt zuständig gewesen. |
nach 1880 | Nach Anlage der Schwemmkanalisation ist der Bach bis zum Gelände des heutigen Röntgenstadions verrohrt worden. Nach 3,5 km mündete er bei Krebsoege in die Wupper |
heute |
Von dem eigentlichen Lennepebach ist nichts mehr zu sehen. |
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Peter Dominick 2004 |
Die Erdfänge |
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im 18. Jahrhundert |
Zum Sammeln des Abwassers aus den Häusern dienten die Erdfänge. Ein solcher Erdfang bestand aus
zwei abgeteilten Behältern, wovon der eine zur Aufnahme des von der Straße her kommenden
Abwassers diente. In dem anderen sogenannten "Erdkasten" aus dicken Holzbohlen setzte sich der
Schlamm ab. |
ab 1800 |
1771 verfügte der Landesherr das Beseitigen der Erdfänge. Aber in Lennep interessierte sich Niemand
für das Verbot. Diese Mißachtung ging so lange gut, bis 1803 der Freiherr von Hompesch auf einer
Reise durchs Bergische Land feststellte, daß die Erdfänge immer noch da waren. |
1833 |
Erst mit dem Beginn der Straßenpflasterung wurden die Erdfänge als hinderlich angesehen und
abgebaut. Nur einzelne Düngergruben waren noch länger vorhanden. |
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Peter Dominick 2004 |
Offenes Abwasser |
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1801 |
Auf die offenen Bachläufe legte man Holzstaken und pflasterte die Straße über den so
entstandenen Knüppeldamm. |
1817 |
Der Schmutz im Wasser setzte sich nun in diesen Kanälen ab, so daß sie verschlammten
und verstopften. |
1835 | Der Pfarrer Westhoff forderte die Stadt auf, den Zaun um den Pastoratsteich zu erneuern. Die Stadt bestätigte sehr wohl, daß sie eigentlich alle Reparaturen an dem Teich tragen müsse. Andererseits sah die Stadt auch keinen Sinn mehr darin, den Pastoratsteich im Ordnung zu halten, weil sie den Teich wegen der Verschlammung nicht mehr als Löschteich benutzen konnte. |
1857 |
Ein Bürger in der Wetterauerstraße - Carl Mittelstenscheid - wurde auch mit dem Problem konfrontiert,
daß sich in seinem Keller immer wieder das Abwasser staute.
Er ließ den Nebenkanal, der vom Haus in den Hauptkanal führte, von Pflanzen und anderem Unrat
reinigen. Dabei stellten die Arbeiter jedoch fest, daß die Reinigung nicht viel nützte, weil
der etwa 500 - 600 Jahre! alte städtische Hauptkanal total verstopft war. |
vor 1882 | Als nach einer großen Choleraepidemie in der Mitte des vorigen Jahrhunderts und im Jahre 1882 auch noch ein typhöses Fieber die Kreisstadt heimsuchte, beschloß der Stadtrat das Ende der offenen Kanalisation. |
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Peter Dominick 2004 |
Flößrinnen außerhalb der Stadt |
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1740 |
Das Wasser aus dem Schlammteich an der alten Badeanstalt strömte über ein Wehr in den Lennepebach
und durch zwei Flößrinnen gelangte das Wasser zur Bewässerung in die Wiesen. | Flößrinnen? | Die Rinnen bestanden aus geteerten Brettern und hatten einen Querschnitt von 40 x 50 cm. Eine alte Zeitung schrieb über die Holzrinnen: " ...... Diese Abflußrinnen, die durch das schmutzige Wasser glitschig geworden waren, wurden von der Jugend als "Rutschkästen" benutzt und besonders gerne bei niedrigem Wasser aufgesucht.... " Es waren aber auch Bruchsteinkanäle oder Gräben aus Ziegelsteinen vorhanden, die man später durch Eisenrohre ersetzte. |
Die Drahtmühle |
Vor der (heutigen) katholischen Schule am Stadion befand sich vor langer Zeit ein Waschhaus
mit Teich, in dem Drahtkörbe mit Wolle gewaschen und gespült wurden. (Drahtmühle) |
vor 1883 | Zwischen Mühlenstraße und der Straße "Am Stadion" befand sich Ende des vorigen Jahrhunderts die Lenneper Kippe. Eine alte Postkarte (etwa 1913) zeigt die Wupperstraße, wie sie auf einem Damm das Wiesental überquert. Die Ausläufer der Kippe reichten um diese Zeit bis zum OBI-Parkplatz.Das gesamte Wiesental von der Wallstraße über den Jahnplatz, dann das Stadion, bis hin zum TÜV ist angeschüttet. |
1883 | Der Kölner Stadtbaumeister Joseph Stübben errichtete in der Stadt und bis zum Stadiongelände eine Schwemmkanalisation. Alle Lenneper Abwässer wurden in Rohren gesammelt und aus der Stadt geleitet. |
um 1925 | Augenzeugen berichten von einem Rohr auf dem Gelände des heutigen Stadions, aus dem der Lennepebach in den zwanziger Jahren ans Tageslicht trat. Die Tiefe des Tales läßt sich abschätzen, wenn man vom TÜV auf den Parkplatz des Gartenmarktes hinabschaut. |
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Peter Dominick 2004 |
Die Abwasserreinigungsanstalt |
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schwärzlicher Schleim |
Der Lennepebach nahm noch weitere Bäche auf.
Die Köttelsbeek vom Weyerhofsfeld, die Udelsche Beek vom Neuenteich, den Kleebach und den Panzerbach.
Die Fabriken im Tal taten ihr Übriges dabei, um den Bach in einen Jauchekanal zu verwandeln. |
um 1910 | Noch vor dem ersten Weltkrieg lag der Entwurf einer Kläranlage mit sogenannten Emscher-Brunnen vor. Im Krieg hatten die Lenneper allerdings andere Sorgen, als eine Kläranlage zu bauen. |
1923 | Die Stadt wurde verurteilt, die Sammelteiche der Nagelsberger- und Wilhelmsmühle zu reinigen. Gleichzeitig untersagten die Richter der Stadt, die Schmutzwässer der Kanalisation in den Bach zu leiten. |
1935 |
Es dauerte aber noch ein paar Jahre, bis das Lenneper Kreisblatt im Januar 1935 einen Artikel
mit der Überschrift "Die Lennepe wird gereinigt" veröffentlichte.
Der kurz vorher gegründete Wupperverband nahm sich endlich das Abwasserproblem vor und ließ
im Lennepebachtal in der Nähe des Wasserwerks eine Kläranlage anlegen. |
1982 | Mit der Verlegung der Bundesstraße nach Radevormwald und dem Bau der Wuppertalsperre ist auch die Kläranlage stillgelegt worden. In diesen Tagen kann man den Lennepebach nur noch als zwei Meter dickes Rohr in Wilhelmsthal oder Dahlhausen bewundern, wo er als Vorfluter die Abwässer Lenneps zum Gruppenklärwerk Radevormwald-Nord zwischen Dahlerau und Beyenburg bringt. |
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Peter Dominick 2004 |