In alter Zeit |
Der Name Krebsoege erinnert an eine Flußaue ==> Oege wo es in der Wupper von Krebsen nur so wimmelte.
Diese schöne Zeit hatte 1888 ein jähes Ende, als die Krebspest (Pilzkrankheit aus Amerika) den Krustentieren ein jähes Ende bereitete. |
1724 |
Peter Moll, Peter Daniel Hardt und Engelbert Strohn ließen die Krebsoeger Wasserkraftanlage erbauen. Zuerst war nur eine Walkmühle geplant. |
17.4. 1770 |
In einem Vertrag sind 1 Walkmühle, 1 Stabeisen-Hammer und 4 Reckhämmer aufgelistet. |
Ende 1804 |
um 1800 Laut Kellnereirechnung bezahlten die verschiedenen Eigentümer Johann Daniel Moll jun., Johann Caspar Lausberg, Johann Adam Lorenz, Johann Daniel Moll sen. und sein Schwager Thüring, 5 Rthlr., 74 Alb. an Regognition (eine Art Wassergebühr) für ihre Werkstätten. |
1826 |
Auf einem Plan des Geometers Engelbert Haendeler sind 8 Gebäude unterhalb des Krebsoeger Hammerteiches mit insgesamt 10 Wasserrädern eingezeichnet. |
um 1828 |
Ein Teil der kleinen Kotten war an die Gebrüder Hilger für eine Tuchappretur vermietet.
Laut Urkatasterplan stand an der Stelle dreier Hämmer/Walkmühlen eine neues Gebäude. |
um 1830 |
Die Straße von Lennep nach Radevormwald (alte B 229 ) wird erbaut. In Krebsoege entstand anstelle einer Furt die Brücke über die Wupper. |
vor 1850 |
Die Gebrüder Thüring ließen nach den Plänen von Christian Heÿden durch Christian Schmidt eine große Fabrik unter dem Hammerteich in Krebsoege errichten.
Die Arbeiter wohnten in dem Haus neben der Fabrik. |
um 1864 |
Albert Karsch ließ das Fabrikgebäude von dem Baumeister Albert Schmidt vergrößern. |
nach 1868 |
Nach dem Tode Albert Karschs wurde die Spinnerei von dessen Schwiegersohn Arnold Budde in technischer und kaufmännischer Hinsicht heruntergewirtschaftet. |
29.12. 1878 |
Die Firma Peter Hammacher & Cie. erwarb die Gebäude für eine komplette Tuchfabrikation. Der Antrieb der Textilmaschinen geschah zuerst durch "die älteste Balancierdampfmaschine des Kreises Lennep" und durch eine 86 PS starke Henschel-Jonval Turbine. ( Gefälle 4,30 m, Verbrauch 2000 Liter Wupperwasser pro Sekunde. |
16.4. 1901 |
Die Barmer Firma Philipp Barthels-Feldhoff kaufte sämtliche Liegenschaften für 90000 Mark in Krebsoege und richtete dort eine Eisengarnfertigung ein. Eisengarn ist Baumwollgarn, in das auf Lüstriermaschinen eine Appreturmasse (meistens Parafin) eingebürstet wurde.
Es diente vor dem 1. Weltkrieg für Schnürsenkel, Kabelumflechtungen usw.. |
nach dem 1.Weltkrieg |
Wegen der gesunkenen Nachfrage nach Eisengarn beschränkte man sich in Krebsoege auf die Doubliererei und Flechterei. Zweimal in der Woche fuhren zwischen Krebsoege und Barmen die Pferdefuhrwerke hin und her. |
um 1920 |
Die elektrische Energie hielt in Krebsoege Einzug. Stromverbrauch der Firma Philipp Barthels-Feldhoff um diese Zeit: 60000 Kilowattstunden im Jahr. |
um 1930 |
Nach dem Auszug von Barthels-Feldhoff arbeiteten nur kleinere Firmen in Krebsoege. |
1941 |
Dr. Kurt Herbertz wollte den Fabrikräumen eine Farben- und Lackproduktion aufziehen. |
1943 |
Dr. Kurt Herbertz kam doch nicht nach Krebsoege, dafür zog aber die Sinter-Kapillar Abteilung des Schwelmer Eisenwerkes in die leerstehende Fabrik. |
13.6. 1943 |
Die Sintermetallwerk Krebsoege GmbH (SMK) wurde gegründet. |
im 2. Weltkrieg |
Sintermetall ist Hightech. Metallpulver wird in einer Form zusammengepreßt.
Der Rohling aus dem lose zusammen gepappten Metallpulver kommt in einen Glühofen. Die Metallteilchen werden zusammengebacken - gesintert. |
1944 |
Der Jahresumsatz mit dem Sinter- oder Pulvermetall erreichte einen Rekord von 3,3 Millionen Reichsmark. |
nach dem 2. Weltkrieg |
Die Zukunft von SMK hing am seidenen Faden. Nur 27 Mitarbeiter halfen dem Werk mit sogenannten "JUWA-Gleitlagern" über den Berg. |
1947 |
Die öffentliche Energieversorgung ist noch nicht wieder hergestellt. Eine 170 PS starke Francisturbine erzeugte den Strom für ein paar Pressen und Sinteröfen aus der Wupper. |
1968 |
Der Jahresumsatz betrug 15 Millionen DM. |
1960 - 1970 |
wurden in Deutschland überall Zweigwerke gegründet. In Krebsoege mußten nach und nach die alten Gebäude neuen Werkshallen weichen. |
24.2. 1971 |
Der Altbau brannte in der Nacht zum Aschermittwoch ab. |
1973 |
Das Ende der Wasserkraftnutzung. Auf dem Wehr von 1724 steht heute der Damm der Wuppertalsperre. |
um 1990 |
Die Produktion expandierte immer mehr. Weitere neue Hallen wurden gebaut. |
2000 |
GKN sintermetals beschäftigt über 400 Mitarbeiter. Die Firma ist die größte Wupperfabrik, in der noch produziert wird. |
vor 1863 |
Wilhelm Lausberg errichtete in Krebsoege eine große Brauerei |
nach 1863 |
Kronenpilsner, Krebsoeger Lager, Krebsoeger, Muenchner, und das Bockbier "Doppel-Krone" verließ die Brauerei. |
1908 |
Sein Sohn Wilhelm verkaufte die Brauerei an Ulrich Andreas in Hagen-Haspe. |
im 1. Weltkrieg |
Die Kronenbrauerei war direkt das spätere Hotel Weber auf der anderen Straßenseite angeschlossen. Um diese Zeit lief die alte Brauerei nicht mehr so gut und wurde geschlossen. |
um 1925 |
Ulrich Andreas verkaufte die Gebäude an den Gastwirt Otto Weber von gegenüber. |
1928 |
Der Dreher Heinrich Stück stellte in den gemieteten Räumen der Kronenbrauerei stählerne Formen für Ziegel- und Kunststeine her. Großkunden waren unter anderem die Firma Zippa aus Wermelskirchen und die Ziegelei Schäfer aus Remscheid. |
im 2. Weltkrieg |
Die Eiskeller der Brauerei dienten als Luftschutzbunker für die Krebsoeger Bevölkerung. |
nach 1982 |
Die Brauerei ist abgerissen worden. Direkt daneben entstanden die Grundablaßstollen der Wuppertalsperre. |
um 1985 |
Bauarbeiter des Wupperverbandes fanden in den 20 m tiefen Eiskellern noch jede Menge Porzellanverschlüsse und uralte Bierflaschen mit der Aufschrift "Krebsoeger Lager" |
© |
Peter Dominick 2004 |