Die Fahrradfabrik in Diepmannsbach |
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1692 | Laut der Kellnereirechnung (Siehe hierzu die Einleitung übers Diepmannsbachtal) existierte an diesem Standort eine Walkmühle von Johann Wogs ==> die untere Froweinsmühle. |
1828 | Anfang des 19. Jahrhunderts war die Mühle ein Schleifkotten und im Mühlenkataster steht, daß dieser der Witwe Josua Neuhaus zu Schmitzhalbach gehörte.
Wer aber mit den zwei Schleifsteinen gearbeitet hat, bleibt im Dunkel der Geschichte verborgen. Das einzige, was bekannt ist, daß die Witwe nicht schreiben konnte. |
vor 1831 | Viel passierte in dem Schleifkotten danach nicht mehr, die Witwe verkaufte ihn an Peter Caspar Klevinghaus. |
26. 4. 1831 | Der Lenneper Tuchmacher Peter Matthias Wirths erwarb von Klevinghaus sämtliche Grundstücke und vor allem die sehr wichtigen Wasserrechte.
Wirths erbaute an Stelle des Kottens eine "Wollaakenfabrik" und legte oberhalb der Fabrik einen neuen Sammelteich an. Durch Umbau von Ober- und Untergraben erhöhte sich das Gefälle von 7,70 m auf 9 m. Den höchsten Leistungsgewinn erzielte Wirths jedoch durch Einbau eines doppelt so großen Wasserrades. |
1833 | Peter Matthias Wirths erwarb immer mehr Grundstücke in und um Diepmannsbach. Um diese Zeit entsteht ein neuer Teich auf dem Endringhauser Bach (direkt unterhalb der Autobahnbrücke). Das Wasser aus diesem Teich floß durch eine Rohrleitung zur neuen "Wollaakenfabrik".
Die ehemaligen Besitzer der Ländereien behielten aber immer das Recht, ihre Wiesen zu bewässern. |
1837 | In der neuen Fabrik liefen sieben Cylinder=Rauhmaschinen, fünf Cylinder=Scheertische,
sechs Scheertische, eine Bürstmaschine, zwei Patent=Walkkümpe und zwei Wasch= oder Spülmaschinen.
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31.1. 1850 | Im Lenneper Kreisblatt erschien ein Aufruf zum Verkauf der "Wollaakenfabrik" in Diepmannsbach.
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3.3.1851 | Erst ein Jahr später kaufte der Lenneper Fabrikant Julius Wilhelm Hölterhoff zusammen
mit seinen Söhnen Omar und Houwald das Anwesen in Diepmannsbach für 4000 Rthlr. |
1851 | wollte Hölterhoff eine kleine, 15 PS starke "Pyramidal"-Dampfmaschine aufstellen.
Ein Jahr später ließ der Fabrikant eine Wasserturbine an Stelle des Wasserrades einbauen. |
1852 | Vor dem Notar Hermann Sahlke erschienen die Kaufleute Johann Josua Stockter und Carl Lambeck.
Sie kauften von Houwald Hölterhoff die Streichgarnspinnerei und Häuser in Diepmannsbach sowie alle Grundstücke für 10000 Rthlr. |
1865 | Als relativ preiswerte Investition sollte der Dampfkessel von 1852 von 3 auf 4 Atü "getunt" werden. Erforderlich waren die Genehmigung und mehr Kohlen. Die Dampfmaschine brachte danach mit 25 PS fast die doppelte Leistung. |
1875 | Am 28. August des Jahres verkündete das Lenneper Kreisblatt die "Licitation" (Versteigerung) der "Fallitmasse" aus dem Konkurs der Fa. Lambeck & Stockter. Im Februar des nächsten Jahres erwarb Eduard Rosbach für 40000 Mark das Anwesen. |
1888 | Die Erben von Eduard Rosbach lebten nicht hier in der Gegend und waren offenbar nicht mehr interessiert an der Spinnerei. Sie verkauften den gesamten Besitz an die Firma Johann Wülfing & Sohn |
1898 | Schon 1887 gründete Fritz Evertsbusch die Bergische Fahrradwerke "ELITE".
Fritz Hardt (Wülfing & Sohn) überließ Evertsbusch die Rosbachsche Spinnerei. In Diepmannsbach wurden ab dieser Zeit Fahrräder produziert. Mißwirtschaft und Geldverschwendung führten dazu, daß die Fahrradfabrik 1898 in neue Hände gelangte. Als 1901 die Zahlen mit minus 858000 Mark immer noch tiefrot waren, zog Wülfing als Hauptgeldgeber die Notbremse. Zwar gab es ELITE nun nicht mehr, aber die Finanzprobleme fanden erst 1906 ein Ende. |
1923 | Nach mündlichen Informationen ist die Fahrradfabrik um diese Zeit abgebrochen worden. Die Teiche der Fabrik gehörten zu den Wassergewinnungsanlagen der - bis 1998 existierenden - Kammgarnspinnerei von Johann Wülfing & Sohn. |
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Peter Dominick 2007 |