Die Spinnerei in Dahlhausen |
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Komplett-Geschichte der Dahlhauser Spinnerei |
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um 1804 | existierten drei Reckhämmer und eine Walkmühle in der Ortschaft "Dahlhauser Hämmer". |
um 1809 | besaß die Fa. Bauendahl laut bergischem Taschenalmanach in Radevormwald eine Tuchfabrik. |
um 1815 | Adolph Bauendahl sen. kehrte aus Eupen zurück. Zusammen mit der Fa. Mühlinghaus & Korthaus erwarb er ein Drittel der Wasserkraft in Vogelsmühle, um dort in einer neuen Walkmühle mit der Produktion von Tuchen zu beginnen.
Die Walkmühle in Dahlhausen und der restliche Teil der dortigen Hammeranlage gehörte Peter Schürmann & Schröder, sowie der Firma Walther & Strohn. |
29.3.1830 | Adolph Bauendahl sen. erwarb von Peter Schürmann & Schröder die Grundstücke in Dahlhausen. Kaufpreis: 5000 Taler und das letzte Drittel der Wasserkraft in Vogelsmühle.
Von der Firma Walther & Strohn übernahm A. Bauendahl sen. den Rest der Dahlhauser Wasserkraftanlage. |
nach 1830 | Errichtung eines massiven dreistöckigen Fabrikbaues von 15 x 75 m Größe für die Rauherei, Schererei und Walkerei der drei Bauendahlschen Fabriken.
Von der (1998 sichtbaren alten Schlacht) führte ein Obergraben zur Fabrik. An dem 3 m breiten Wasserrad stand ein Gefälle von über 4 m zur Verfügung. Das Gewölbe der Untergrabenausmündung ist heute noch in der Wand des Altbaues direkt über dem Erdboden hinter dem Wiegehäuschen zu erkennen. |
vor 1860 | Die Söhne von Adolph Bauendahl sen. zerstritten sich. Conrad Heinrich wanderte nach Köln aus, um eine Bank zu gründen, und Adolph jun. soll zum Aufbau einer Tuchfabrik nach Luckenwalde bei Berlin umgezogen sein. |
1866 | Nach der Hochzeit von Hermann Hardt mit Louise Bauendahl erwarb Johann Wülfing & Sohn für 52050 Thlr. den Komplex und gestaltete die Fabrik in eine Streichgarnspinnerei um. |
1868-1873 | Neben diversen Fabrikbauten entstanden drei Arbeiterwohnhäuser am Raderberg, ein Volksschul- und ein Konsumvereinsgebäude, in der Hardtbach zwei Arbeiterwohnhäuser und zwei Direktor- und Beamtenwohnhäuser. |
1871 | Der Altbau wuchs in der Breite um 20 m und in der Länge um 25 m. Eine Turbinenanlage am Südende des Gebäudes, eine 120 PS starke Zweizylinder-Schieberdampfmaschine aus Mülhausen und eine Woolf'sche Balancierdampfmaschine für die Shedbauten hinter der Fabrik dienten zur Energieversorgung. |
1877 | Die Fabrik zählte 470 Arbeiter. |
1880/1881 | Zwei Brände richteten großen Schaden in der Fabrik an. |
1884 | Umänderung des Namens in Hardt, Pocorny & Co. |
nach 1900 | wurden 570 Tonnen Wolle und 427 Tonnen Garn hergestellt. |
1905 | Die MAN-AG aus Augsburg stellte eine Zwillings-Tandemdampfmaschine in der Spinnerei auf, sie gilt mit über 1000 PS als die stärkste im Tal der Wupper zwischen Hückeswagen und Beyenburg | 1908 | H.P. & Cie hatte 900 Beschäftigte. |
1922 | Fertigstellung des vergrößerten Dahlhauser Stauweihers mit dem Wasserkraftwerk. |
um 1930 | Die Firma legte sich hauptsächlich auf das Produkt "Ilse - Wolle" fest. |
nach 1933 | Zellwoll- und Glasgarnspinnerei in Dahlhausen. |
1954 | verschwand die letzte Dampfmaschine aus Dahlhausen. |
1966 | 436 Personen standen bei Hardt, Pocorny & Co. auf der Lohnliste. |
um 1974 | Schließung der Fa. Hardt, Pocorny & Co. in Dahlhausen. |
Febr.1985 | Dem Antrag der Chemiefirma Pergan, sich auf dem Werksgelände niederzulassen, wurde nach einer Unterschriftensammlung nicht stattgegeben. |
vor 1990 | Die Fabrikräume sind vermietet an kleine Betriebe, z. B. RADO-Gummi. |
2000 | Was mit der Spinnerei als Industriedenkmal passiert, steht in den Sternen. Im Altbau ist das Dach undicht, so daß die 45 cm dicken Deckenbalken verfaulen. Einige sind so morsch, daß sie mit Baustützen stabilisiert werden müssen. Teile der Sheds am Raderberg sind schon zusammengefallen. |
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Peter Dominick 2004 |
Die Fabrik an der Ülfemündung |
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um 1646 | Hauptmann Dietrich Mouton zu Dahlhausen legte auf dem Ülfebach einen Reckhammer an. |
1804 | Die Familie Strohn betrieb in Lennep eine kleine Textilfabrik. Der Mechaniker Friedrich Nikolei stellte eine Tuchscheermaschine mit vier Scheeren auf. Kostenpunkt "1700 Rthlr. hiesig Courant" |
1811 | Engelbert Strohn erbwarb eine Schrubbel- und Kratzmaschine, vier Spinnmaschinen, eine Vorspinnmaschine und einen Wolf. | danach | Da in Lennep keine Antriebskraft ist, zog Strohn mit den Maschinen in den ehemaligen Mouton'schen Hammer nach Dahlhausen, um die Wasserkraft zu nutzen |
um 1830 | 200 m von der Ülfemündung entfernt, unter einem Teich existierte eine kleine Tuchfabrik von Engelbert Strohn und Peter Walther. |
1836 | stand eine 18 PS starke Dampfmaschine in der kleinen Fabrik. Sie arbeitete mit einem Dampfdruck von 40 Pfd/Quadratzoll und ist von der Hüttengesellschaft Haniel, Jakobie & Huyssen geliefert worden. |
1838 | Für 6000 Rthlr. erwarben die Gebrüder Strohn den Anteil von Peter Walther und betrieben die Fabrik alleine. |
vor 1850 | Der Triebwerksteich der Fabrik heißt im Volksmund "Strohnenteich". Er wurde als Badeteich genutzt, es waren sogar ein Sprungbrett und Umkleidekabinen vorhanden. |
um 1850 | Die Fabrik brannte ab und lange Zeit "verschönerte" ihre Ruine das Ülfetal. |
1865 | Der Lenneper Wollhändler Johann Daniel Fuhrmann gab dem Baumeister Albert Schmidt den Auftrag, die Fabrik als Wollwäscherei wieder aufzubauen. Damit die 18 PS starke Turbine genug Wasser bekam, ist der Teichdamm gleich mit erhöht worden. |
1872 | Mit einer "40-pferdigen" Dampfmaschine wurde der Betrieb noch unabhängiger vom Wasser. |
1887 | Der Lenneper Baumeister Albert Schmidt baute die Wollwäscherei zur Steichgarnspinnerei um. |
1897 | Die Fabrik ging in den Besitz der Lenneper Firma Carl Mühlinghaus über. |
vor 1910 | Verschiedene Besitzer der Gebäude gaben sich die Klinke in die Hand. |
1910 | Albert Keil erwarb die Anlage und betrieb sie zuerst als Streichgarnspinnerei. Angeblich beschäftigte er sich später mit Trikotagen (Unterwäsche).. | 1920 | Eine neue Dampfmaschine der Fa. Oskar Recke aus Rheydt und eine Wasserturbine dienten als Antrieb. | um 1930 | Die Firma Albert Keil überlebte die Weltwirtschaftskrise nicht und machte Konkurs. |
1935 | Die Ländereien und die Gebäude gingen in den Besitz der Stadt Radevormwald und Hardt, Pocorny & Cie. über. |
1955 | Der ehemalige Strohnenteich, jetzt Keils Teich genannt, lieferte das Brauchwasser für H.P. & Cie. |
vor 1960 | Die Gebäude der Keilschen Fabrik sind alle verschwunden, nur der Teich existiert noch. |
März 2014 | Der Wupperverband grub ein Loch in den Damm, so daß der Teich leerlief. Das Teichgelände soll sich renaturisieren und die wasserbaulichen Reste als Industriedenkmäler stehenbleiben. |
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Peter Dominick 2004 - 2020 |